13
Feb
2014
Weender-Analyse
Die Weender – Analyse:
Hier werden Gruppen von Inhaltsstoffen analysiert, die gemeinsame Eigenschaften haben.
Da es innerhalb der Gruppen große Unterschiede gibt, spricht man von Rohnährstoffen. Hier zeigen wir Ihnen, was diese Analyse – Daten eigentlich aussagen.
Rohprotein (Rp):
Proteine bestehen zu 16% aus Stickstoff. In einem anderen Verfahren wird der Stickstoffgehalt im Futtermittel bestimmt und mit dem Faktor 6,25 multipliziert. Somit haben wir den Rohproteingehalt. Es wird hier vom Rohprotein gesprochen, da nicht nur Eiweiß (also Reinprotein), sondern auch alle anderen stickstoffhaltigen Substanzen wie z.B. freie Aminosäuren, Peptide, Alkaloide, Amine etc. erfasst werden.
Gehalt an Rohprotein in % der TS
Weizenkleber 78 – 84
Maiskleber 78 – 84
Kartoffeleiweißpulver 85
Blutmehl 96
Federmehl 90
Fischmehl 58 – 69
Tiermehl 53 – 59
Haar > 90
Rohfett (Rfe):
Hier werden alle in Petroläther löslichen Substanzen zusammengefasst. Neben den Triglyzeriden fallen auch Lipoide, Wachse, Fettsäuren und fettlösliche Vitamine darunter.
Rohasche (Ra):
Mittels vermuffeln des Futters wird der Gehalt an Rohasche bestimmt. Dies erfolgt unter 550° ca. 6 Stunden langes Ausglühen im Muffelofen. Rohasche stellt den anorganischen Teil des Futters da, also die Menge- und Spurenelemente und Silikate. Rohasche kann weiter in Calcium und Phosphor fraktioniert werden. Zieht man die Rohasche von der TS des Futters ab, erhält man die organische Substanz des Futters.
Rohfaser (Rfa):
Man spricht hier von unlöslichen Kohlenhydraten. Es umfasst alle Kohlenhydrate, die im Dünndarm nicht verdaut werden. Obwohl sie nicht verdaut werden können, sind sie wegen des Einflusses auf die Darmperistaltik und die Darmbakterien ein wichtiger Bestandteil der Nahrung.
Besonders haben sich hierbei die fermentierbaren Faserstoffe wie Pektine, Fructooligosaccharide (FOS) und Guar-Gummi bewehrt, die die erwünschten Bakterien im Darm (wie Laktobazillus) und deren Stoffwechselaktivitäten fördern.
Das Futtermittel wird nacheinander je eine halbe Stunde in verdünnter Säure bzw. Lauge gekocht, danach sind außer den pflanzlichen Zellbestandteilen alle anderen Inhaltstoffe in der Lösung aufgegangen. Die Rohfaserfraktion enthält im Wesentlichen Anteile der pflanzlichen Zellwand wie Zellulose, Hemizellulose und Lignin.
Stickstofffreie Extraktstoffe (NfE):
Diese umfassen vor allem die leicht verdaulichen Kohlenhydrate wie Zucker, Stärke und die säure- und laugenlöslichen Anteile der Zellwand. Sie wird durch Subtraktion rechnerisch ermittelt:
Trockensubstanz – (Ra + Rp + Rfe + Rfa) = NfE
Rohwasser:
Rohwasser wird durch Trocknung bei 103° ermittelt und enthält auch andere leicht flüchtige Stoffe wie z.B. organische Säuren, Ketone, Aldehyde etc.
Trockensubstanz (TS):
Nach der Trocknung zurückbleibender Teil des Futters wird als Trockensubstanz bezeichnet. Trockensubstanz ist also Frisch- oder Originalsubstanz abzüglich des Rohwassers.
Original- und Trockensubstanz
Ein Vergleich verschiedener Futtermittel ist nur über die Trockensubstanz möglich. Möchte man nun den Rohproteingehalt eines Feuchtfutters mit einem Trockenfutter vergleichen, dann kann dies nur über die Trockensubstanz bestimmt werden.
Beispiel:
Trockenfutter: Rp 36%, Feuchtigkeitsgehalt 12%
Dosenfutter: Rp 9%, Feuchtigkeitsgehalt 78%
Trockenfutter: pro 100 g Originalsubstanz enthält das Futter 36g Rp
Also 36g Rp pro 88g TS (100 – 12 = 88)
Somit haben wir 40,9g Rp je 100g Originalsubstanz Ts
Dosenfutter: pro 100g Originalsubstanz enthält das Futter 9g Rp
Also 9g Rp pro 22g TS (100 – 78 = 22)
Somit haben wir 40,9g Rp je 100g Originalsubstanz Ts